Spitzenwerke der Alten Meister bei Stockholm Auktionsverk in Hamburg
Die Abteilung für Gemälde und Grafik bietet regelmäßig ein außergewöhnlich breites und sorgfältig kuratiertes Spektrum von den Alten Meistern bis zur Zeitgenössischen Kunst. Neben regionalen Berühmtheiten, kommen auch international gesuchte Künstler zum Aufruf, die ihre Käufer auf der ganzen Welt finden und Eingang in internationale Sammlungen erhalten. Beate Rhenisch, Senior Expertin für Gemälde und Grafik, verrät hier eines ihrer Highlights.
Eines der beeindruckensten Stücke der vergangenen Auktionen ist das monumentale Gemälde eines Antwerpener Meisters des 17. Jahrhunderts. Die allegorische Darstellung “Flora mit Putten, die ihr Blumen anbieten und eine Girlande für sie winden” misst imposante 198 x 278 cm und schmückte lange Jahre das herrschaftliche Treppenhaus eines norddeutschen Herrenhauses bevor es den Weg zu uns fand.
Das Motiv der Putti, die eine Girlande für Flora winden, findet sich in zahlreichen Gemälden des 17. Jahrhunderts wieder. So sehen wir es beispielsweise in einer Serie der ‚Jahreszeiten‘ mit Allegorien der 12 Monate, die sich heute im Kunsthistorischen Museum Wien befinden und die von namhaften Künstlern wie Jan van den Hoecke, Jan Brueghel II, Thomas Willeboirts Bosschaert, Adriaen van Utrecht und anderen geschaffen wurde.
Nach umfassenden Recherchen und einer Zusammenarbeit mit international anerkannten Spezialisten konnte das Gemälde zunächst einem anonymen Antwerpener Meister zugeschrieben werden, der die Figuren schuf und mit einem spezialisierten Blumenmaler kollaboriert haben muss. Parallelen fanden sich im Werk von Gaspar Peeter Verbruggen (1664-1703) oder Mario Nuzzi (1603-1673), einem italienischen Meister des römischen Barock der wegen seiner Spezialisierung auf Blumenmalerei auch ‚Mario de’ Fiori‘ genannt wird.
Es freut mich persönlich sehr, mit diesem Bild nicht nur unseren Sammlern ein Spitzenwerk barocker Malerei präsentiert, sondern auch einen Beitrag zur Forschung europäischer Kunst geleistet zu haben. Das Werk und der aktuelle Stand der Provenienzforschung ist ab sofort in der Datenbank des RKD (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag) unter folgendem Permalink zu finden: https://rkd.nl/nl/explore/images/304604


Beate Rhenisch
Senior Expertin für Gemälde und Graphik / Head of Acquisition